Ausmisten fühlt sich richtig gut an – ein befreiendes Gefühl altes, überflüssiges “Zeug” loszuwerden. Plötzlich sieht man Dinge, die unter dem riesen Stapel verborgen waren. Entrümpeln – Das tut ab und an dem Kleiderkasten, Kellerabteil gut, aber auch im Kopf kannst Du ein bisschen Platz machen.
Vielleicht geht´s Dir wie vielen und Du fühlst Dich oft überfordert von den vielen Gedanken, die ständig in Deinem Kopf kreisen? Es schleicht sich nach und nach das Gefühl ein, dass der Geist nie zur Ruhe kommt und Dich das davon abhält, klar zu denken oder zum Beispiel produktiv zu sein in einer bestimmten Sache?
Dann ist es Zeit, Platz in Deinem Kopf zu schaffen! Aber wie klappt das denn genau?
Zunächst einmal:
Was bedeutet mentale Entrümpelung?
Mentale Entrümpelung bedeutet, bewusste Entscheidungen darüber zu treffen, welche Gedanken und Informationen Du in Deinem Kopf behalten möchtest und welche Du loslassen kannst. Es geht darum, unnötigen Ballast abzuwerfen und Deinen Geist quasi ein bisschen zu organisieren, ähnlich wie Du es mit Deinem physischen Raum (z.B. Ankleideraum) tun würdest.
Warum ist mentale Entrümpelung wichtig?
Ein überladener Geist kann zu Stress, Angst und Erschöpfung führen. Wenn wir ständig von unseren Gedanken überwältigt werden, finden wir es schwer, uns zu konzentrieren, kreative Lösungen zu finden und inneren Frieden zu finden. Ganz klar, wenn ich ständig im Gedankenkarussell festhänge, finde ich innerlich einfach nicht zu Ruhe. Das ist Fakt.
Wenn Du ein bisschen Platz in Deinem Kopf schaffst, kannst Du…
➡️ Klarheit und Fokus neu gewinnen
➡️ Stress und Angst ein wenig reduzieren
➡️ Produktivität und Kreativität steigern
➡️ Emotionales Wohlbefinden fördern
Lass uns ein Experiment starten….
1) Entlarve Grübel-Gedanken:
Beginne damit, Dir Deiner Gedanken bewusst zu werden. Oft ist uns selbst gar nicht klar, in welchen Grübelschleifen wir schon wieder Achterbahn fahren. Die schleichen sich einfach nach und nach ein. Manchmal bemerken wir dann eine innere Unruhe oder Unkonzentriertheit oder schlechte Laune. Meistens schwirren wir mit unseren Gedanken in der Vergangenheit oder Zukunft herum.
Es kann helfen, kurz innezuhalten und uns ins Hier und Jetzt zurückzuholen, in den gegenwärtigen Moment. Du kannst Dich fragen: Ist es JETZT GERADE wirklich ein Problem? Oft entdecken wir, dass wir über Dinge nachdenken, die schon geschehen sind und wir nicht ändern können oder Sachen, die noch nicht eingetreten sind und auf die wir keinen Einfluss haben.
2) Lerne zu unterscheiden:
Unterscheide zwischen hilfreichen und kontraproduktiven Gedanken. Frage Dich: “Hilft mir dieser Gedanke gerade weiter?”, “Tut er mir gut?” und “Kann ich jetzt etwas gegen dieses Problem tun?”. Wenn nicht, lass ihn los. Er darf weiterziehen. Und dann frag Dich: Welche Gedanken würden mir jetzt gut tun? Womit möchte ich mich beschäftigen? Welches Thema löst gute Gefühle in mir aus? Und dann tauche in dieses Thema ein. Das braucht etwas Übung, aber wir können tatsächlich lernen, unsere Gedanken zu führen.
3) Konzentriere Dich auf den Moment:
Achtsamkeit hilft Dir, im gegenwärtigen Moment zu bleiben und nicht in negativen Gedankenschleifen herumzuirren. Meditation, Atemübungen und achtsames Gehen sind hervorragende Techniken, um das zu fördern. Im Alltag kannst Du Dich auch einfach sehr genau darauf konzentrieren, was Du gerade im Moment tust, und sei es auch das Staubsaugen oder die Gartenarbeit.
Ich richte dann meine Aufmerksamkeit ganz bewusst auf die eine Sache, die ich gerade mache, und versuche, nicht abzuschweifen. Dabei konzentriere ich mich auf Details, die mir sonst vielleicht gar nicht auffallen und dabei nutze ich all meine Sinneskanäle: Ich bemerke dann, wie sich etwas anfühlt oder was ich dabei höre.
4) Informations-Detox:
In unserer digital vernetzten Welt werden wir ständig mit Informationen bombardiert. Oft nehmen wir gar nicht mehr wahr, was alles auf uns einprasselt, aber oft bemerken wir, dass unsere Stimmung schnell wechselt, je nachdem, womit wir konfrontiert werden. Setze bewusste Grenzen, indem Du Zeiten ohne digitale Geräte einplanst und den Fokus auf Dinge richtest, die Dir gut tun.
5) Führe regelmäßig mentale Pausen ein:
Plane bewusst Zeiten ein, in denen Du Deinen Geist entspannen kannst. Das kann durch kurze Spaziergänge, Hobbys oder einfaches Nichtstun, etc. geschehen. Du kannst Dir z.B. eine kleine Erinnerung einrichten, wie einen Wecker, der Dich jede Stunde daran erinnert, dass Du Deinen Geist entspannen darfst. Ich blicke dann oft von meinem Schreibtisch aus dem Fenster und beobachte die Vögel, die im Baum sitzen oder den Baumwipfel, der sich im Wind bewegt. Ich beobachte, ohne zu bewerten. Dabei merke ich häufig, dass ich gar nichts denke. Und es tut so gut.
6) Übe Dankbarkeit:
Dich auf positive Aspekte Deines Lebens zu konzentrieren, kann helfen, negativen Gedanken den Wind aus den Segeln zu nehmen. Also heben wir die guten Gedanken und Dinge hervor: Ich führe z.B. ein Dankbarkeitstagebuch und notiere (zwar recht unregelmäßig) Dinge, für die ich dankbar bin. Und ganz wichtig: Lass Dir dabei Zeit und spüre bei den Dingen nach, für die Du dankbar bist. Dankbarkeit soll nicht nur im Kopf stattfinden, sondern wir dürfen das wohltuende Gefühl in uns fühlen, wenn wir dankbar sind – das verstärkt den Effekt. Ich habe vor kurzem wo gelesen, wenn wir ein Dankbarkeitstagebuch abends führen, dann richten wir untertags schon die Aufmerksamkeit auf Dinge, für die wir dankbar sind – damit wir abends etwas zu schreiben haben. Irgendwie cool!
Mentale Entrümpelung braucht ein bisschen Zeit und Übung. Es geht nicht darum, alle Gedanken zu kontrollieren, sondern, eine gesunde Balance zu finden und in Deinem Kopf ein bisschen Platz zu schaffen:
Platz für Neues, Platz für Schönes, Platz für Wohltuendes oder auch Platz, um einfach einmal nichts zu denken. Und das ist gar nicht so leicht. Aber Du weißt ja:
Wir schaffen das. 💚
Deine Klara