Einen Gang zurückschalten
Wir hetzen von einem zu anderen. Erledigen noch ein To-do. Kümmern uns um den Haushalt. Übernehmen im Job noch die Aufgabe des Kollegen, kochen das Abendessen und fallen todmüde ins Bett.
Das Nervensystem läuft auch Hochtouren, immer angespannt, immer in Erwartung, was es als Nächstes zu tun gibt. Das belastet uns. Körperlich und mental. Meistens fällt uns aber gar nicht auf, dass die Batterien schon leer werden. Und jeden Tag noch leerer.
Wir kümmern uns nicht um uns selbst. Vergessen uns. Alles andere ist wichtiger. Im Urlaub, da ist dann sicher Zeit. Ach nein, der läuft auch an uns vorbei. Weihnachten, ja, an Weihnachten, da ist dann Me-Time angesagt. Nun ist aber auch Weihnachten vorbei und es gab keine Zeit für einen selbst, keine Erholung, kein Durchatmen, kein Zur-Ruhe-kommen.
Wie lange möchtest Du das noch so weitermachen? Möchtest du warten, bis Du zusammenklappst und nichts mehr geht? Oder beginnst Du ab heute, Dir endlich die Zeit zu nehmen, wie Du das schon seit Jahren vorhast?
Nun wirst Du nicht gleich Deinen Job kündigen, Deine Familie hinter Dir lassen, Dein Auto verkaufen und Dich auf die Malediven vertschüssen. Schauen wir uns doch an, wie Du im Alltag ein paar Dinge ändern kannst, um den Stress rauszunehmen:
1) Tempo drosseln
Geh, anstatt zu laufen. Mach die Dinge, die Du angehst bewusst achtsamer und bewusster. Mach nicht 3 Sachen gleichzeitig, sondern konzentriere Dich auf eine Sache. Denk nicht 5 Schritte nach vorne, sondern mach das, was Du machst, mit Deiner vollen Aufmerksamkeit.
2) Steck Dir ein Tagesziel
Wenn wir eine endlos lange To-Do-Liste haben, sind wir verleitet, dass wir an einem Tag möglichst viel davon unterbringen. Um dann das gute Gefühl zu haben, etwas abgehakt zu haben. Das Doofe ist nur: Es bleiben auch unendlich viele Dinge offen, weil wir nie fertig sind. Wir gehen also mit dem Gefühl ins Bett, es “nicht geschafft” zu haben. Mach es besser so: Setze Dir ein Tagesziel, das Du leicht schaffen kannst. Unterteile Deine To-Do-Liste also in mehrere Unterziele. Und nachdem Du diese abgehakt hast, lässt Du es auf sich beruhen. Keine weiteren Punkte anfangen. Du hast jetzt Freizeit!
3) Me-Time fix einplanen
Die Idee, dass wir Zeit für uns haben, wenn alles andere erledigt ist, ist ein netter Versuch, uns vorzumachen, dass wir gut auf unsere Bedürfnisse achten. Wenn du ehrlich bist, verstreicht Tag um Tag und wozu bist Du nicht gekommen: Zur Zeit für Dich. Plane Me-Time genauso wie Arbeitstermine ein. Mit einer fixen Zeit im Kalender!
4) Momente der Ruhe genießen
Oft denken wir, der Urlaub wird dann die gewünschte innere Ruhe zurückbringen. Oder das Wochenende wird dann dafür sorgen, dass wir uns nicht mehr so gestresst fühlen. Weißt Du, was aber mindestens genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger ist: Die Momente im Alltag, die uns zur Ruhe kommen lassen und uns ein gutes Gefühl geben. Schließe während der Computer-Arbeit kurz Deine Augen und verbinde Dich mit Deinem Atem. Geh in der Mittagspause an die frische Luft und spüre die erfrischende Kälte auf Deinen Wangen. Lehne Dich beim Lernen mit Deinem Kind kurz zurück, lockere Deine Schultern und spüre, wie alles in Dir loslässt. Sogar diese kleinen Momente sind eine Wohltat für unser Nervensystem. Nutze sie – am besten jeden Tag ein paar Mal.
Wir schaffen das. 💚
Deine Klara